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Seite 2 - Unterschiede der Motoren im Detail

Zylinderköpfe:
Im M20 wurden im wesentlichen sechs verschiedene Zylinderköpfe verbaut, von denen für E30-Fahrer aber nur
vier mehr oder weniger interessant sind, die Köpfe vom E21 und E28 mit Vergaser bzw. K-Jetronic lassen wir
unbeachtet. Sie sind in ihrem groben Aufbau gleich, unterscheiden sich hauptsächlich in den Abmaßen der
Gemischführungen und in der Brennraumgestaltung: 
 
E30: 325e Kat und E28: 525e / 525e Kat bis 12/86 
  • Einlaßkanäle rund und sehr klein, wie bei alten K-Jetronic 2 und 2,3 Liter Motoren 
  • 4 Nockenwellenlager mit entsprechendem Ölkreislauf
  • kleiner Brennraum, kleine Ventile 40/34 
  • langer dünner Ansaugkrümmer
E30 320i / 320i Kat / 323i und E28 520i ab 8/82 
  • Einlaßkanäle oval und größer, angepasst an den anderen Ansaugkrümmer 
  • 7 Nockenwellenlager
  • kleiner Brennraum
  • kleine Ventile 40/34
  • kürzerer etwas dickererer Ansaugkrümmer
E30 325e Kat / E28 525e Kat ab 12/86
  • Einlaßkanäle sehr groß und fast rechteckig, passen überhaupt nicht zum verwendeten Ansaugkrümmer !
  • 4 Nockenwellenlager mit entsprechendem Ölkreislauf
  • großer Brennraum
  • große Ventile 42/36
  • langer dünner Ansaugkrümmer
E30 325i / 325i Kat / E28 525e Kat ab 9/87 
  • Einlaßkanäle sehr groß und fast rechteckig, passen beim 525e nicht zum Ansaugkrümmer! 
  • 7 Nockenwellenlager
  • großer Brennraum
  • große Ventile 42/36
  • sehr dicker Ansaugkrümmer bei 325i
  • langer dünner Ansaugkrümmer bei 525e

Im Zylinderkopf des 525e/325e ist in jedem Fall eine Nockenwelle mit einem kleinen Öffnungswinkel verbaut. Der Ölkreislauf ist bei den 4 fach gelagerten Nockenwellen wegen der geringeren Anzahl der Lagerstellen geändert. Weiterhin sind im 525e/325e nur einfache (und keine doppelten) Ventilfedern vorhanden. 

Beim 320i und 323i unterscheiden sich die Köpfe in ihrem Aufbau kaum. In den einzelnen Modellen wurden lediglich unterschiedliche Nockenwelle verbaut. Weiterhin sitzt bei den neueren Modellen (320i Kat) mit Motronic der Verteiler am Nockenwellenrad, bei den älteren an der Unterseite des Motor und wird von einer Nebenwelle der Kurbelwelle angetrieben. Ein Umbau der 323i Köpfe auf Motronic ist problemlos möglich. 

Bei beiden 325i Motoren (mit u. ohne Kat.) sind die Zylinderköpfe völlig gleich, nur sind in den neueren Baufahren nach meinen Erfahrungen bleifreitaugliche Ventile verbaut.

Kolbenformen:

Abb.2: Kolbenboden im 325i 171 PS

Alle 325i und alle 525e/325e ab 12.86 besitzen Kolben ähnlich Abb.2, mit erhöhtem Kolbenböden und einer Quetschkante. Die Kolbenform ist optimal an die größere Brennraumform angepasst. Das höhere Verdichtungsverhältnis beim katlosen 325i wird einzig und allein durch die Form des Kolbenbodens erreicht, er besitzt also noch etwas höher bauende Kolben. Der 325i KAT besitzen teilweise gewichtsoptimierte Kolben mit weniger Material an der unteren Seite des Kolbens. Diese Kolben sind natürlich bevorzugt für Tuningmaßnahmen einzusetzen.

Die häufig anzutreffenden 122PS 325e besitzen dagegen flache Kolben mit einer kleinen Mulde. Je nach Verdichtung gibt es auch eta - Ausführungen mit etwas erhöhtem Kolbenboden. Drei eta - Kolben die Verdichtungen zwischen 11,0 und 9,0:1 erreichen, sind in der Übersicht 3 mit einigen Maßangaben aufgeführt.
 
525e ohne Kat (bis 8/85), Verdichtung 11,0:1
Kompressionshöhe: 35,7mm
Bodenüberhöhung: 0,65mm
Ventiltaschentiefe: -1,2mm
Gesamtlänge: 78,35mm
Teilenummer Mahle: 0823300 (STD) 0,25mm =0823301; 0,50mm =0823302
Teilenummer KS: 93635 600 (STD) 0,25 = 93 635 620 0,50mm = 93 635 630

525e ohne Kat (ab 9/85), Verdichtung 10,2:1, 
Kompressionshöhe: 35,7mm
Muldentiefe: 0,9mm
Gesamtlänge: 77,7mm

525e Kat (bis 12/86), Verdichtung 9:1
Kompressionshöhe: 35,7mm
Muldentiefe: 3,5mm
Gesamtlänge: 64mm

Übersicht 3: Maßangaben zu einigen eta Kolben

Kurbelwelle:
Im 525e/325e ist eine gegossene Kurbelwelle mit einem Hub von 81mm zufinden. Dieser ergibt zusammen mit einer Bohrung von 84 mm einen Hubraum von etwa 2693 cm3. Im Diesel ist eine geschmiedete Kurbelwelle mit den gleichen Abmessungen verbaut. Sie ist zwar deutlich stabiler, aber für Anwendungen ohne Turboaufladung reicht die eta-Welle völlig aus. Der Einbau der Kurbelwelle in einen 320i oder 323i mit einer 80 mm Bohrung bringt eine magere Hubraumerhöhung auf ca. 2,4 Liter und ist wegen der benötigten Spezialpleuel unwirtschaftlich. 

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