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Projekt eTouring - Teil 11: BMS  27.08.2021


Das Laden hat ja letztens schon geklappt. Aber im Blindflug möchte ich das nicht durchführen. Die Zellspannungen vor allem zum Ende hin sollte man schon überprüfen um den Ladevorgang zum richtigen Zeitpunkt abzubrechen.

In meinem Schlachtfahrzeug war das ACTIA BMS verbaut, welches ich derzeit mangels Servicezugang nur passiv nutzen kann. Wenn man es mit 12V versorgt sendet es auf dem CAN Bus allerlei Meldungen. Wäre doch gelacht, wenn mein Spezie Thomas nicht die Zellspannungen mit scharfem Auge ermitteln könnte.

Tatsächlich ist die Message mit der ID 261h etwas auffällig. Die kurze Zykluszeit läßt auf die 108 Zellspannungen hoffen.

Wenn man sich die 261er Messages aufzeichnet und knobelt wo hier denn die 3,29V Zellspannung versteckt sein könnten, muss man schon sehr genau hinsehen und kreativ um die Ecke denken. Für Thomas ein leichtes Spiel.

Das 4. und 5. Byte vertauscht und um die letzte Stelle gekürzt, scheint die Zellspannung in Millivolt auszugeben. Mit 3,303V zwar etwas mehr als mein Multimeter anzeigt, aber das könnte noch passen.

Ich habe dann einen Ladevorgang gestartet und die Werte beobachtet. Siehe da, die Zellspannungen im BMS steigen.

Beim Durchstöbern der Trace Files fiel dann immer wieder die Zeile 12 auf, bei der anstelle der D08 = 3336mV nur 368 =  872mV gemeldet werden. Sollte hier also eine Zelle defekt sein ?





Leider habe ich noch nicht herausgefunden, wie man ermittelt um welche Zelle es sich genau handelt, also musste ich alle durchmessen.

In der großen Batteriebox im Motorraum wurde ich fündig. Hier hatte eine Zelle eine viel zu geringe Zellspannung. Sie war auch etwas wärmer als die anderen Zellen, gefühlt circa 35 statt 20 Grad.

Die einzelne Zelle herauszubauen ohne die ganze Box zu zerlegen was nicht so einfach. Die Zellen sind ja zeilenweise zusammen gespannt und die Spannbänder kaum von oben erreichbar. Aber irgendwie hat es dann geklappt.

Gut daß ich diese Zelle aufgespürt habe. Sie hat schon dicke Backen gemacht, sich also leicht aufgebläht. Beim Laden und sicher auch beim Entladen hatte sich erhöhte Wärmeentwicklung, Sachen die man einfach nicht im Auto gebrauchen kann.






Mittlerweile ist im eTouring eine Ladedose hinter der Tankklappe verbaut. Ich habe die Typ 2 Dose aus dem Schlachtauto modifiziert, daß sie nun nur noch 2 Pins benutzt. Ich will also das Auto ausschliesslich DC Laden, also mit Gleichstrom beladen. Und das auch nur bei mir zu Hause. Das Anschlusskabel ist ebenfalls entsprechend abgeändert.

Ich werde die beiden Ladegeräte stationär bei mir im Carport installieren inklusive der Wasserkühlung. Warum ich das so baue erkläre ich später noch näher. Die Kurzform vorab: der eTouring soll vorrangig über PV geladen werden und dient gleichzeitig als Speicher für Teile des Hausnetzes im Falle eines Stromausfalls.

Für den mobilen Einsatz baue ich mir aus dem verbliebenen Ladegerät noch eine 3kW Lösung, die man bei Bedarf dann lose im Kofferraum mitführen kann. Wenn das mit passiver Kühlung nicht gelingt, verbaue ich es vielleicht doch im Auto, als eiserne Reserve.


Ich hoffe die ganzen Elektronik und Elektroumbau Stories nerven noch nicht zu stark, spätestens im Herbst/Winter geht es an den E30 Verbrennern weiter.

tino@e30.de