Projekt
eTouring-
Teil 5: Motoreinbau und Probelauf 06.08.2021
Der Motorhalter passt
nicht direkt auf Anhieb, seitlich im Bereich der Diff-Quertraverse
musste ich nochmals am Fahrzeugblech nacharbeiten.
Dann noch etwas Farbe
auftragen und der Halter konnte verbaut werden. Er wird mit 6
Stück M10 Schrauben am Fahrzeug befestigt. Zwei Schrauben je
links und rechts seitlich in den Längsträger sowie 2
Schrauben vorn nach oben in den Kofferraumboden, wobei beim Touring
dort genau der dicke Verstärkungsträger sitzt.
Das ist garnicht so
unpraktisch, weil der Motor ja mit seinen 300Nm genau dort am meisten
drücken wird.
Der Motorhalter wiegt rund 15 kg,, kann also problemlos von Hand von
unten eingeführt werden.
Den 88kg TESLA Motor habe
ich
mit einem Getriebheber ins Fahrzeug gehoben. Zuerst vorn in die
vorgesehenen Halter schieben, dann hinten anheben und einführen
und zum Schluss wird seitlich
eingerastet.
Einbausituation
Die TESLA SDU ragt mit
Ihrer Gehäusemitte nicht mal 1cm über den Kofferraumboden
hinaus. Lege ich eine Latte auf die Längsträger liegt der
Motor komplett darunter. Man könnte also problemlos auf die
Längsträger ein neues stabiles Blech legen und als
Kofferraumboden nutzen. Ich werde mal schauen, ob ich nicht was mit
dickem Plexigals hinbekomme.
Weiterhin will ich ja ich auf die Höhe der Querverstärkung im
Touring auf Höhe der C-Säule gehen, um eine ebene Fläche
bis zu den Vordersitzen zu bekommen. Bei mir wird der Touring
zukünftig mehr oder weniger als eLastwagen im Einsatz sein.
Unterhalb des Fahrzeugs
steht der Motor 4cm tiefer als das Achskörper, also quasi genauso
tief wie der Tank und die Abgasanlage eines Serien E30. Bei meinem V12
Cabrio würden noch 13cm Abstand zum Boden bleiben, sollte also
passen.
Der Vorderachsträger insbesondere das Lenkgetriebe sind beim E30
die tiefsten Stellen am Fahrzeugboden.
Im Foto oben links ist
noch ein Stück des Motorhalters zu sehen, den ich in meinem Auto
noch
verlängern werde um weiter hinten am Längsträger
nochmals eine seitliche Verschraubung vornehmen zu können. Rechts
klappt das
wegen dem Rest der Reseveradmulde nicht. Die halbe Mulde werde ich
vorrausichtlich dran lassen, als Sichtschutz.
Die TESLA SDU besitzt im
E30 zur Fahrerseite hin leichten Überhang. Die größere
LDU
würde gleichverteilt im Fahrzeug hängen, weil der Inverter
wesentlich leistungsfähiger und damit größer ist. Die
LDU sind aber auch bekannt dafür, dass sie stärker
verschleissen und dann Geräusche machen. Nicht nur die Lager auch
die Inverter machen manchmal Probleme. TESLA tauscht die LDU bei Defekt
gratis aus, natürlich nur mit TESLA Model S drum herum.
Die hintere Querstrebe des
Motorhalters musste ich nach dem fertig schweissen noch etwas richten,
sie hatte sich verzogen. Daher sieht sie hier im Foto leicht
verbogen aus.
Mal schauen wie dieses hintere 40x40x2mm Quadratrohr plus den Streben
an der Unterseite hält.
Beim Beschleunigen drückt der Motor mit sanften 300Nm an dieser
Strebe
nach unten. Ich schätze dies wird die am stärksten
beanspruchte Stelle des Motorhalters sein.
Vielleicht setze ich noch ein dickes
Quadratrohr oben drauf um auch gleich eine Auflage für den
neuen Kofferraumboden zu bekommen.
Probelauf
Der Motor ist soweit
verbaut, bevor ich weitere Arbeiten durchführe und viel Geld in
Akkus, BMS usw. investiere, wollte ich unbedingt schauen ob der Motor
und die Fahrsteuerung funktionieren.
Dazu habe ich vom
Schrottplatz LithiumPhosphatEisen (LiPoFe) Akkus besorgt, die in Reihe
geschalten die gewünschten 350V liefern. Es war ein bisschen
Glück dabei, daß gerade ein Elektroauto aus 2014 mit
Getriebeschaden abgegeben wurde. Ich habe dann dem Verwerter die Arbeit
abgenommen, so richtig wollte sich keiner an den Ausbau der "heissen
Ware" machen.
Es handelt sich um 108 Stück gelbe China Zellen mit je 3,29V die
grundsätzlich noch alle funktionieren. Aber ob sie noch volle
Kapazität und damit Reichweite besitzen ist reine Spekulation.
22kWh sollten es früher mal gewesen sein, also gut 120km
Reichweite.
Ich werde in den nächsten Kapiteln nochmal genauer auf die Akkus
und potentielle Spender wie den BMW i3 eingehen. Vermutlich werde ich
auch nochmal ein paar tausender in Akkus investieren dürfen. Aber
für die ersten Tests müssen die gelben WINSTON Zellen
herhalten.
Im Video habe ich mal
alles zusammengesteckt, gehe auf die grundsätzliche
Funktionweise des Antriebs ein und man kann auch mal den TESLA Motor
drehen hören.
Keine Angst, ich werde alle gezeigten Elemente der Fahrsteuerung im
Rahmen dieses Projekttagebuchs genauestens erläutern.