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Modellvarianten


M3 E30 (195PS)
Von 1986 bis 8/1989 war der 195PS M3 die abgasgereinigte Basismotorisierung. Der Motor zieht gut durch, kann einen E30 325i jedoch erst ab 100km/h deutlich hinter sich lassen. Der 195PS M3 ist im Alltag etwas sparsamer als ein 325i und untenrum elastischer und durchzugskräftiger als mancher 327i.

Die frühen Modelle bis 1988 besitzen stärkere Rostprobleme als die späteren. Die Karossen waren anfangs wohl einige Zeit Wind und Wetter ausgesetzt, bevor bei der M-GmbH das endgültige Blech montiert wurde. Einen rostfreien 86/87er M3 habe ich bisher noch nicht gesehen. In der Regel ist hier eine komplette Restauration der Karosse einzuplanen.





M3 E30 (200PS)
In den ersten zwei Baujahren wurden überwiegend katlose M3 mit 200PS produziert. Die Krümmerrohre sind dicker als beim Katmodell und sorgen damit für zusätzlichen Durchlass. Der Motor fühlt sich etwas lebhafter an, als der 195PSer.

Durch Zusammenstecken von Steckern im Handschuhfach, kann bei unverändertem Steuergerät sehr einfach zwischen den Kennfeldern der 195PS und 200PS sowie auf die 192PS US Variante umgesteckt werden. Die DME des M3 E30 ist im übrigen in keiner Motorvariante diagnosefähig. Die rote Diagnosedose im Motorraum dient dem BMW DIS Tester mit eingebautem Meßcomputer als Schnittstelle zur Ermittlung der Drehzahl, Messung der Bordspannung, Fremdstarten und zum Zurücksetzen der SI Anzeige im Cockpit.




M3 E30 mit Evolutionsmotor (200PS)
Nachdem die ersten 5000 Exemplare im Februar 1987 vom Band liefen, wurden 505 Fahrzeuge mit einem nur im Detail verändertem Motor ausgeliefert. Am Augenscheinlichsten ist noch der zweiteilige Fächerkrümmer. Über die Fahrgestellnummern läßt sich diese Modellvariante ermitteln.



M3 E30 (215PS)
Ab 9/89 gab es den M3 mit 215PS mit u.a. größeren Drosselklappen (48 statt 46mm). Das Triebwerk bekam ständig kleinere Verbesserungen, nicht zuletzt wegen der Erfahrungen in der DTM.










M3 E30 Evolution (220PS)
Das erste auch äußerlich als solches erkennbare Sondermodell ist der M3 Evolution mit einer Stückzahl von 500 im Jahre 1988. Er besitzt ein geändertes Spoilerkit mit Zusatzspoilern an Front und Heck. Die Heckklappe und der Stoßfänger vorn sind ein paar Gramm leichter ausgeführt, weil ungenutztes Material weggeschnitten wurde. Nebelscheinwerfer weichen einer standesgemäßen Bremsenbelüftung. Die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe sind in 3mm statt der üblichen 4mm ausgeführt. Das geänderte Spoilerkit erhöht vorn wie hinten den Anpressdruck, verbessert den cw Wert aber nur in der dritten Nachkommastelle.

Richtig zur Sache gings im Motorraum. Neben den optischen Änderungen durch weiß lackierten Ventildeckel und Ansaugspinne, liefert der Motor nun 220PS. Bei Kennern wird dieser Motor als der drehfreudigste gehandelt. Geänderte Kolben stellen die Verdichtung auf 11:1 ein. Hier muss in jedem Fall SuperPlus gefahren werden.

Die wählbaren Außenfarben wurden reduziert auf macaoblaumetallic, nogarosilbermetallic und misanorot. Als Radsatz kamen die 7,5x16 Zoll Kreuzspeichen mit 225/45 ZR Reifen zum Einsatz. Im Innenraum sind E30 Sportsitze (mit M-Spange) in grauem Teilleder mit Überkaro-Innenteile verbaut. Die Türpappen sind ebenfalls mit Überkaro-Stoff bezogen..

Die M-Fußstütze die M-Einstiegsleisten und eine massive nummerierte Plakette werten den Innenraum auf.







M3 E30 Europameister (195PS)
Zum Ende des Jahres 1988 wurden zwischen Oktober und November 148 Stück des Sondermodells Europameister ausgeliefert. Die nicht nummerierten und etwas dünneren Plaketten waren mit der Signatur von Roberto Ravaglia bestückt. Der Motor blieb unverändert mit abgasgereinigten 195PS.

Außen kam das normale M3 E30 Karosseriekit zum Einsatz. Die Fahrzeuge wurden nur in macaoblaumetallic ausgeliefert. Im Innenraum gab es eine graue Volleder Sportausstattung mit M-Spangen sowie M-Fußstütze und einfarbige M- Einstiegsleisten.













M3 E30 Cecotto (215PS)
Auch in 1989 ging die Tradition der Sondermodelle weiter. Zu Ehren des DTM Gewinners Johnny Cecotto wurden zwischen April und Juli 505 Exemplare auf technischer Basis des Evolution hergestellt. Für England wurden 25 Fahrzeuge abgezweigt und als Sonderserie Ravaglia auf den Markt gebracht. Für die Schweiz gab es Ende 1989 50 zusätzliche Fahrzeuge mit leicht verringerter Leistung und nicht nummerierter Plakette.

Das Bodykit mit den Zusatzspoiler entspricht dem des Evolution. Front und Heckklappe sowie Scheiben sind ebenfalls leichter ausgeführt. Es sind jedoch nun Nebelscheinwerfer anstelle der Bremsenbelüftung verbaut. Edelstahlendrohre sorgen für einen glänzenden Abschluß am Fahrzeugheck.


Der Motor war im Gegensatz zum Evolution mit Katalysator ausgeführt und leistete somit 215PS. Ventildeckel und Ansaugbrücke sind in Wagenfarbe matt lackiert.

Im Innenraum befindet sich, wenn der Erstkäufer es nicht abweichend bestellt hat, eine Cecotto-spezifische Teillederausstattung mit sehr attraktiven Stoffinnenteilen in M-Streifen Design (M-Tex). Auch an den Türpappen findet sich der M-Streifen Stoff wieder. Eine Plakette mit Seriennummer wurde in Deutschland mitgeliefert und in der Regel unterhalb der Lüftungsgitter geklebt. Wie alle Sondermodelle besaß auch der Cecotto die M-Fußstütze und die M Einsteigsleisten.

Als Außenfarben waren macaoblaumetallic, nogarosilbermetallic und misanorot lieferbar. Der Stern der verbauten 7,5x16 Zoll Kreuzspeichen Felgen wurde uni-schwarz lackiert.











M3 E30 Sportevolution (238PS)
1990 war das Jahr der Sportevos. Von Januar bis März wurden 600 Stück hergestellt. Der Motor hatte nun 2,5 Liter Hubraum und das Karosseriekit wurde nochmals deutlich geändert.

Am Triebwerk wurden durch andere Kurbelwelle und größere Kolben 2.5 Liter Hubraum realisiert. Die Leistung stieg auf 238PS, das Drehmoment auf 240 Nm mit Katalysator. Wer einen 2,5er S14 Fahren durfte, weiss daß dieser Motor auch von unten her schön durchzieht und bezüglich der Fahrleistungen nah am schwereren 286PS M3 E36 liegt. Eine optimierte Abgasanlage mit neuem Fächer und Metallkats sorgt für größeren Durchsatz. Die Zündkabel sind rot aufgeführt. Ein leichteres Schwungrad sorgt für besseres Ansprechverhalten des Motors.

Im Innenraum kommen erstmalig bei BMW Halbschalensitze auf Basis RECARO SR zum Einsatz. Die Schienen sind speziell für den Sportevo angefertigt und höhenverstellbar. Die Sitze kommen entweder in grauem Stoff oder schwarzem Volleder mit M-Streifen an den Innenteilen. Rote Gurte sorgen deutliche Kontraste im Innenraum. Das M-Technic II Lenkrad, Schaltknauf und Handbremsgriff sind mit Wildleder bezogen. Der 15 Liter Zusatztank entfällt, die Tachoanzeige ist entsprechend auf 63l geändert. M-Fußstütze, Plakette und die farbigen M Einstiegsleisten sind ebenfalls vorhanden.

Das Karosseriekit bekommt eine neue Frontschürze, unter der ein Schwert herausgezogen werden kann. Am Heckspoiler befindet sich ein Flipper der dreifach eingestellt werden kann und in der höchsten Stellung den Anpressdruck erheblich erhöht. Entsprechend verringert sich auch die Vmax. Der kleine Zusatzspoiler auf dem Heckdeckel ist nicht mehr vorhanden. Die hinteren Scheiben sind wieder in 3mm ausgeführt. Vorn gibt es keine Nebelscheinwerfer, sondern die vom Evolution Modell bekannte Bremsenbelüftung. Die Niere vorn ist mit schmaleren Stegen ausgeführt. Die Vertiefungen in den Stoßfängern sind rot bzw. schwarz beklebt. Der Wagen ist durch andere Federn etwas tiefer gelegt. Ein EDC Fahrwerk ist als Sonderausstattung lieferbar. Die Motorhaube vorn besitzt seitlich eine Abdichtung zur Verbesserung der Aerodynamik. Um die Scheinwerfer-Ziergitter herum sind ebenfalls Dichtungen angebracht.

Die Kotflügel besitzen einen größeren Radausschnitt für 18 Zoll Felgen, welche in der DTM Einzug hielten. Der Sportevolution ist in den Farben glanzschwarz und brillantrot erhältlich. Der Stern der verbauten 7,5x16 Zoll Kreuzspeichen ist beim Sportevolution in nogarosilber lackiert, was etwas harmonischer als das uni-schwarz am Cecotto aussieht.







M3 E30 Cabrio (195PS)
Im Mai 1988 kam die offene Variante des M3 auf den Markt. An die bestehende Basis des E30 Cabrios wurden die M-spezifischen Karosserieteile montiert. Auf einen Zusatztank wurde verzichtet. Der Kofferraum des E30 Cabrios ist wegen dem Verdeckkastendeckel eh schon leicht im Nachteil. Das M3 Cabrioleder hatte kleine M Streifen im oberen Bereich der Innenteile der Sitze. Recht häufig ist die Volllederausstattung im M3 Cabrio anzutreffen.

Der Tank und die entsprechende Tankanzeige im Cockpit ist in 55L ausgeführt. Das Handschuhfach wird über die ZV mit verschlossen.

Das Karosseriekit des M3 Zweitürers wurde für das Cabrio entsprechend angepasst. Die Frontschürze ist unverändert. Die Kotflügel wurden nach unten hin ca. 3cm verlängert. Die Schwellerverkleidungen sind abweichend ausgeführt und befestigt. Die Seitenteile hinten sind Neukonstruktionen, mit identischer Optik wie am M3 Zweitürer. Die Heckschürze ist identisch zum M3 Zweitürer Die Heckklappe und der Dachaufsatz entspricht aus naheliegenden Gründen dem Standard E30 Cabrio. Ein Heckspoiler ist nicht vorhanden.

M3 E30 Cabrio (200PS)
Das Cabrio konnte bis 1989 auch katlos geordert werden.


M3 E30 Cabrio (215PS)
Im September 1989 bekam das Cabrio, wie auch der Zweitürer den 215PS Motor aus dem Cecotto serienmäßig verbaut.







US M3
In Nordamerika wurde der M3 E30 etwas verändert angeboten. Die Motorleistung wird mit 192HP angegeben. Der US M3 hat kein Sportgetriebe sondern das äußerlich identische dreiteilige Getriebe der E23 Baureihe mit normalen Schaltschema und 0,81 übersetztem fünften Gang. Das Differential ist entsprechend auf 3,64:1 verkürzt.

Der US S14 Motor besitzt einen Viscolüfter. Zahlreiche weitere Details am Fahrzeug sind abweichend zu den EU Modellen ausgeführt: Verkleidung unter dem Cockpit mit Knieschutz, Meilentacho, CheckControl englisch, Frontgrill im Bereich der Scheinwerfer nach oben offen. Seitenbegrenzungsleuchten, Seitenaufprallschutz in den Türen, geänderter Abschlepphaken samt Abdeckung vorn.

Der Blick auf den US Markt lohnt sich, immerhin wurden dort fast 5000 und damit 28% aller M3 nach Amerika exportiert!







ALPINA B6 3.5S
Der Hersteller exclusiver Automobile aus Buchloe läßt im Normalfall die Finger von Fahrzeugen der M-GmbH. Beim M3 E30 legte man an 62 Karossen Hand an und implantierte den bewährten modifizierten M30 Motor mit 3.5 Liter Hubraum und 254 G-Kat gereinigten PS.

Das Interieur wurde ALPINA typisch mit neuen Bezügen auf RECARO Sitzen und Türpappen, Lenkrad, Schaltknauf, Fußraste, Teppichen ausgestattet. Zusatzinstrumente in den mittleren Lüftungsgittern sorgen für zusätzliche Informationen über Temperaturen von Motoröl und Differential

Die Bremsanlage ist unverändert vom M3, das Fahrwerk ist ebenfalls Serie, bis auf die vorderen Federn. Die Räder sind rundum als 8x16 ET24 ausgeführt mit 225/45er Bereifung.

Die Fahrleistungen kann man nur als perfekt beschreiben. Der 320Nm Motor hat wenig Mühe mit der M3 Karosse. Die Abstimmung des B6 Triebwerks ist absolut neutral, untenrum schon brauchbarer Schub und obenrum genug Drehfreude. Der hohe Aufwand beim Tunen des seit den 60iger Jahren hergestellten Triebswerks mit längeren Pleueln und leichten Kolben ist deutlich zu spüren.


Bilder eines früheren Verkaufsfahrzeugs bei mintclassics ...












HARTGE H35-24
HARTGE trieb mit dem H35-24 (später auch als H36-24 bezeichnet) einen noch etwas höheren Aufwand als ALPINA. Konsequenterweise wanderte ein M Triebwerk in Form des M88/3 Motors in den E30. Stark zurückgesetzte Motorposition, spezielle Ölwanne, modifizierte Vorderachse, doppelte Differentialaufhängung uvm. zeigen dass die HARTGE Ingenieure sich noch etwas stärker austoben durften, als die Kollegen aus Buchloe.

Die klassische dreiteilige HARTGE Felgen feierte hier ihren Einstand. Das Fahrwerk ist komplett modifiziert und deutlich straffer als die Serie. Die Bremsanlage wurde an der Vorderachse mittels E32 750i Sätteln und speziellen zweiteiligen Bremsscheiben auf 302x28mm vergrößert.

Lediglich 6 Stück sollen gebaut worden sein. Aufgrund der Seltenheit sind authentisch erhaltene Fahrzeige nicht bekannt. Wer mehr Infos hat, gern per Email an mich.

weiterführende Infos im bimmerpost forum ...


 








Quellenangaben:
Fotos vom Sportevo und US M3 stammen von www.enthusiastauto.com
Foto vom Europameister aus ebay.com 2014
Foto vom 215PS von coys UK
Alle anderen Fotos: Archiv vom Autor