| Technikanalyse
535i und 535i Kat. |
Es sind nicht viele Finger n�tig, um den Unterschied der beiden BMW 535i
aufzuz�hlen. Der eine hat einen Katalysator im Auspuff, eine
Lambda-Sonde zur pr�zisen Steuerung der Einspritzanlage, eine zart
ver�nderte Nockenwelle (260 statt 264 Grad �ffnungswinkel) die zudem um
6 Grad verdreht eingebaut wird, und eine niedrigere Verdichtung.
Trotzdem wurden ganze Scharen von Technikern jahrelang damit besch�ftigt
diese Bauteile sauber aufeinander abzustimmen damit die ganze
Kat-Technik auch reibungslos funktioniert.
Damit die Verdichtung von 10,0:1 auf 8,0:1 abgesenkt werden konnte,
mochten die BMW-Techniker ihren Brennraum mit seiner ausgekl�gelten Form
nicht antasten. Deshalb wurden bei Mahle in Stuttgart neue Kolben
entwickelt, die den Kolbenboden ein wenig niedriger tragen. Ausserdem
weisen Sie eine Vertiefung im Boden auf, anstelle einer nach oben
weisenden Fl�che. Und trotzdem m�ssen sie das gleiche Gewicht haben,
damit sie in der Serienfertigung ohne Sonderbehandlung auf die gleichen
Pleuel und die gleichartig gewuchtete Kurbelwelle montiert werden
k�nnen. Der Ausbuff macht den Kohl nicht fett. Beim
Kat-vorbereiteten Modell (Kaufpreis 54100 Mark) ist der niedrig
verdichtete Motor montiert, die Katalysator-Anlage l�sst sich bei Bedarf
austauschen und die computergesteuerte Einspritz und Z�ndanlage muss
geeignet umprogrammiert werden. Deren innere Einsellung zum Thema Abgas
ist das Aufwendigste, was die Motorentechniker je erdacht haben. In der
218PS starken Variante sorgt sie f�r knausrigen Umgang mit dem
Kraftstoff. Im Kennfeld (links) bedeutet jede Erhebung �ber die
angezeichnete Ebene eine Abmagerung des Kraftstoff-Gemischs abgehend vom
g�ngigen Wert f�r Lambda = 1.
Um solchermassen verd�nntes Gemisch �berhaupt noch zu entz�nden ist eine
sehr leistungsf�hige Z�ndanlage notwendig, deren Steuerung gleichfalls
von der Bosch-Motronic �bernommen wird. Sie z�ndet mit sehr hoher
Leistung wie ein Vergleich deutlich macht. Vor zehn Jahren arbeiteten in
den meisten Motoren noch durchschnittliche Batteriez�ndanlagen. Und wenn
sie r�tselhaften St�rungen unterlagen, dann konnte man durch Abziehen
der einzelnen Kerzenstecker lokalisieren, welcher Zylinder nicht mehr
mochte - eventuell anfallende Stromschl�ge f�r den Menschen mit dem
Kerzenstecker in der Hand waren unsch�dlich. Dieser Versuch w�rde heute
mit Sicherheit b�se enden, denn die Z�ndleistung einer modernen Motronic
ist in betr�chtliche H�he gestiegen, dass sie ausreichen w�rde, einen
ausgewachsenen Ochsen wie von einem Blitzschlag getroffen umzufegen.
Beim Kat-Motor wacht im Auspuffkr�mmer die Lambdasonde �ber den
Festgehalt an Sauerstoff im Abgas. Nur solange der sich in signifikanten
Grenzen h�lt, kann der Kat reibungslos arbeiten und daf�r sorgen, dass
die giftigen Abgaskomponenten in ungiftige plus Wasserdampf umgewandelt
werden. Das gelingt, indem das Benzin-Luft-Gemisch, das die
Einspritzanlage dem Motor zubereitet, immer penibel genau im
Gewichtsverh�ltnis 1:14 ensprechend Lambda = 1 gehalten wird
(entsprechend der waagerechten Ebene im Kennfeld links) Der Motor l�uft
so fast immer mit relativ fetterem Gemisch als die Nicht-Kat-variante,
was den messbaren Mehrverbrauch der sauberen Motoren im wesentlichen
verursacht.
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