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Klimakompressor abdichten

Ich habe mittlerweile schon 3 Klimaanlagen in E30s nachgerüstet und nach ca. 1,5 Jahren wurden die Kompressoren jedes Mal vorn am Saugdeckel undicht (war durch mit eingefülltes Kontrastmittel zu sehen). Resultat, der O-Ring vom Gehäusedeckel war verhärtet. Deshalb habe ich beschlossen vor der momentanen Umrüstung nicht nur die Leitungen, sondern auch den Kompressor gleich mit neuen O-Ringen zu bestücken. Was ja einen gewaltigen Preisunterschied darstellt. Ein AT-Kompressor für einen M 40 kostet ca. 539 €. Der Dichtungssatz besteht je nach Kompressor aus 5 oder 7 O-Ringen und kostet ca. 10 €. Komplett ist er leider nicht mehr lieferbar, aber man kann die O-Ringe mit Maßangabe einzeln, bei jedem Boschdienst bestellen. Sie sind dort im WAECO-Klimaanlagen-Verschleißteile-Katalog gelistet (es sind aber dann schwarze Ringe). Um Verwechselungen bei den Dichtringen zu vermeiden, sollte man bei anderen Bestellern auf Grüne oder Rotbraune bestehen. Übrigens, die O-Ringe für die restlichen Leitungen bei Umstellung der Anlage, nur bei BMW kaufen, die sind dort nicht teurer als bei ATU oder in der Klimawerkstatt (Kosten pro Stück ca. 0,90 €) aber passen dafür hundertprozentig.

Die Wellenabdichtung nach außen ist als Gleitringdichtung oder mit einem Simmerring ausgeführt. An der Gleitringdichtung wird nur der innere O-Ring gewechselt. Bei Defekten an der Dichtfläche im Deckel muss das ganze Dichtungspaket bestellt werden. Am besten das alte dann als Muster mitnehmen. Dieses Teil ist dann genauso teuer wie der evtl. benötigte Wellendichtring, ca. 40 €. Bestellen kann man diese Teile beim Technischen Fachhandel.

Diese Reparatur dauert an einer eingebauten Anlage mit Kompressor aus- und einbauen und Trockner wechseln ca. 2,5 Stunden. Die Beschreibung der Reparatur und die aufgelisteten Ersatzteile treffen auf die Kompressoren der BMW E30 mit 4-und 6 Zylindermotoren und den Bezeichnungen,

SEIKO-SEIKI: SS-148 PB 2, C 1148 MCI

SEIKO-SEIKI: SS-811 PB 3, C 1811 MGO

gleichermaßen zu.
 

Benötigtes Werkzeug:

Zange für Außensicherungen gerade ? 35 mm - ? 45 mm

Innensechskant-Steckschlüsseleinsätze 3 mm, 5 mm und 6 mm

Steckschlüsseleinsatz 7 mm oder Ring-Maulschlüssel

Schlitzschraubendreher 3 mm

2 Schlitzschraubendreher ab 6 mm

Maulschlüssel SW 19 mm, SW 22 mm und SW 32 mm

Ringschlüssel SW 14

1 kleiner Pinsel
 

Benötigtes Material:

1 x O-Ring 105 x 3,5 für Gehäusedeckel vorn

1 x O-Ring 102 x 2 für Druckkammer hinten

1 x O-Ring 38 x 2 für Gehäusedeckel vorn         Entfällt ersatzlos beim Typ SS-811 PB 3

1 x O-Ring 32 x 2 für Grobfilter

1 x O-Ring 15 x 2,5 für Saugflansch

1 x O-Ring 14,5 x 2,5 für Druckflansch

1 x O-Ring 14,0 x 2,5 für Gleitringdichtung             Entfällt beim Typ SS-811 PB 3

dafür kommt ein Wellendichtring 14 x 30 x 7 aus PTFE, B2 zum Einsatz

4 x Dichtring A08 x 11,5-Cu      07 11 9 963 042 0,03 €

ca. 20 cm³ Verdichteröl

Evtl:

6 x Zylinderschraube M 8 x 25     07 11 9 901 024 0,27 €

4 x Zylinderschraube M 8 x 35     07 11 9 901 027 0,43 €

5 x Zylinderschraube M 6 x 16     07 11 9 919 965 0,13 €

1 x Trockner     WAECO, Art. Nr. 8880700005, Typ: YL-0318 31,32 €

1 x Adapter Füllventil Druckleitung     64 11 8 363 259 6,78 €

1 x Adapter Füllventil Saugleitung     64 11 8 363 260 7,13 €

1 x Sechskantschraube M 10x1x42     07 11 9 914 345 8,75 €

1 x Dichtring A10 x 13,5-Al (für Verschlußschraube)  07 11 9 963 073 0,03 €

Voraussetzung für eine erfolgreiche Reparatur ist natürlich das der Kompressor keine eingelaufene Antriebswelle an der Dichtstelle im Saugdeckel hat, die Rotorlagerstellen kein Spiel haben, die Nuten im Rotor nicht ausgeschlagen sind und die Dichtfläche der Gleitringdichtung selbst nicht zu stark riefig oder defekt ist. Das alles kann natürlich erst beurteilt werden, wenn der Kompressor zerlegt ist.

Demontage

Am einfachsten lässt sich die M6-Zentralschraube der Magnetkupplung im eingebauten Zustand und mit aufgelegtem Keilriemen lösen. Die ist meist festgerostet. Sollte die Anlage schon leer sein, kann die Magnetkupplung durch überbrücken des Druckabfallschalters und einschalten der Zündung geschlossen werden.

Bei leerem Zustand der Anlage, den Motor wegen des daraus resultierenden Kompressortotalschadens auf keinen Fall starten.

Der Druckabfallschalter befindet sich in Fahrtrichtung vorn am Trockner und verhindert zum Schutz des Kompressors sein zuschalten bei Druckverlust in der Anlage. Z. B. bei Leckagen, da ja mit dem Kältemittel auch das Schiermittel entweicht.
Nach lösen der Zentralschraube die Brücke wieder entfernen. Sollte die Anlage noch unter Restdruck stehen, jetzt absaugen lassen.

Mit 2 breiten Schlitzschraubendrehern die Kupplungsplatte der Magnetkupplung nach vorn weg hebeln. Sollte das nicht gehen, dann erst mal die Verzahnung auf der Welle mit WD-40 einsprühen, etwas warten und dann einen neuen Versuch starten.

Wenn die Kupplungsplatte sich gelöst hat auf die kleinen Distanzscheiben achten die evtl. hinten dran kleben oder sich noch auf der Antriebswelle befinden. Mit ihnen wird später der Luftspalt zwischen Riemenscheibe und Kupplungsplatte wieder eingestellt.

Jetzt kann der Keilriemen entfernt werden.

Mit der Außensicherungsringzange den Seegering der Riemenscheibe demontieren, danach die Riemenscheibe mit Innenlager abziehen. Das geht manchmal auch ohne Abzieher, durch leichte Schläge von hinten.

Den Kompressorkabelbaum an der Steckverbindung (ca. 30 cm vom Kompressor entfernt) trennen, die kleine Schelle am Gehäuse mit M 7 Steckschlüssel und den Temperaturschalter mit dem Maulschlüssel SW 19 lösen.

Der Temperaturschalter dient dem Schutz des Kompressors vor Überhitzung, er unterbricht im Überhitzungsfall die Spannungszufuhr zur Magnetkupplung. Wodurch der Kompressor ausgeschaltet wird.

Mit der Außensicherungsringzange den Seegering der Wicklung demontieren.

Nach entfernen der linken seitlichen Deckelschraube welche den Halter für die vergossene Verbindung zur Wicklung enthält, kann man die Wicklung und den Kabelbaum frei um den Temperaturschalter bewegen und diesen leicht aus dem Gehäuse drehen, ohne die Kabel zu durchtrennen.

Nun können die restlichen 9 Innensechskantschrauben vorn am Gehäusedeckel gelöst, sowie die Saug- und Druckleitung entfernt werden. Die Leitungen am Fahrzeug gegen Schmutzeintrag abdichten.

Kompressor vom Motor abbauen.

Danach demontieren wir die beiden Anschlussflansche von Saug- und Druckseite oben am Kompressor und wo vorhanden mit einem Ringschlüssel SW 14 das Füllventil hinter dem Druckanschluss. Wenn der Trockner der Anlage schon ein Füllventil für R 134a mit roter Kappe besitzt, dann kann dieser Anschluss auf dem Kompressor später mit einer M 10 x 1,0 Verschlußschraube verschlossen werden.
(Die Füllventile für R 134a unterscheiden sich in der Anschlussvariante von denen für R 12)
Außerdem besitzt dieses Füllventil auf dem Kompressor im Inneren eine Dichtung die nicht für R 134a geeignet ist. Ist keine passende Verschlußschraube vorhanden kann man aus dem neuen Trockner auch eine der Transportdichtschrauben verwenden.

Diese Schraube hat ein Kegelgewinde und braucht somit keine Dichtung. Ansonsten die aus der Teileliste absägen und mit dem dazugenannten Dichtring verwenden.

Nach entfernen der restlichen 5 Schrauben aus dem äußeren Rand des Gehäusedeckels, kann man den Kompressor auseinander ziehen. Nach anbringen von Markierungen an Deckel und Druckkammer und nach entfernen der letzten 4 Schrauben aus dem Deckel, kann die Druckkammer vom Gehäusedeckel getrennt werden.
Den Filzring der von außen im Deckel in der Durchführung der Antriebswelle sitzt, entnehmen und in Bremsenreiniger einlegen.
Den saugseitigen Gehäusedeckel reinigen und auf Verzug prüfen.
Nach Demontage von der Welle und reinigen mit Bremsenreiniger, kann die Gleitringdichtung und ihre Anlauffläche im Gehäusedeckel inspiziert werden.

Das eigentliche Dichtelement der Gleitringdichtung ist die Kreisringfläche zwischen dem statischenTeil im Deckel und dem wellenseitigen Teil auf der Rotorwelle. Die Abdichtung erfolgt mittels eines mit Verdichteröl gefüllten Kapillarspaltes. Sie ist für höhere Drücke ausgelegt als herkömmliche Wellendichtringe, besitzt aber keine Notlaufeigenschaften und verträgt somit keinen Trockenlauf. Er führt zu ihrer sofortigen Zerstörung.

Die Kompressorausführung ohne Gleitringdichtung hat an Stelle der eingepressten Anlauffläche im Deckel einen Wellendichtring. Dessen Demontage und Montage brauche ich wohl nicht extra zu beschreiben.

Wenn alles o. k. ist, dann geht es weiter mit der Demontage und der Reinigung des Grobfilters am hinteren Deckel der Druckkammer. Hierbei ist auf die Unversehrtheit der Siebe und auf die Planheit der Anlegefläche zu achten. Evtl. mit 500er Nassschleifpapier nachglätten.


Vor öffnen der Druckkammer, Gehäuse und Deckel mit Körnerschlägen oder Farbpunkten markieren.

Die 6 Schrauben aus dem hinteren Gehäusedeckel entfernen, Deckel abnehmen reinigen und Bohrungen durchblasen.

Jetzt kann man in die offene Druckkammer schauen und die Gehäusewand auf Riefen oder Beschädigungen prüfen. Ebenso kann man nun Leichtgängigkeit der Lamellen im Rotor mit einem kleinen Schraubendreher prüfen.

Wenn sich alle Lamellen leicht in den Schlitzen bewegen lassen, dann mit Lackpunkten markieren (ebenso den Rotor), den kompletten Rotor mit den Lamellen dem Gehäuse entnehmen zerlegen, reinigen, mit etwas sauberem Verdichteröl einstreichen und wieder montieren. Bei der Montage darauf achten das jede Lamelle sich wieder an ihren Platz befindet. Die Lamellen haben an der rotorzugewandten Seite eine winklige Abschlussfläche und an der Außenseite (also zum Gehäuse hin gesehen) eine schräge Fläche, bei der die höhere Kante in Drehrichtung vorn steht.

Das Druckkammergehäuse wird nicht weiter demontiert, sondern so gereinigt. Die beiden seitlich am Druckkammergehäuse angebrachten Flatterventile abschrauben und die Anlageflächen reinigen und evtl. mit 500er Nassschleifpapier nachglätten. Die Ventile an ihrer Dichtfläche mit etwas sauberem Verdichteröl benetzen und wieder montieren.

Die Druckkammer senkrecht stellen so dass die Vorderseite nach unten zeigt, die Innenseite mit Öl bestreichen, die vordere Rotorlagerstelle im Gehäuse und an der Welle ölen. Den vormontierten Rotor einschieben. Die Lackmarkierungen an Rotor und Lamellen wieder
100 %ig entfernen. Den hinteren Deckel in der Lagerstelle, sowie die hintere Rotoranlauffläche ölen und nach den vorher angebrachten Markierungen montieren.

Den O-Ring 32 x 2 ölen und in die Nut am hinteren Deckel der Verdichterkammer einlegen, danach den Grobfilter montieren.

Die Gleitringdichtung zerlegen und reinigen. Zur Demontage das Paket zwischen den Fingern zusammendrücken und die 3 Blechnasen vorsichtig etwas aufbiegen. Den neuen O-Ring 14,0 x 2,5 ölen und einlegen. Bei der Montage des Druckrings, der zwischen O-Ring und Druckfeder liegt, darauf achten dass die glatte Seite zum Dichtring zeigt und der Bund zur Feder. Die Feder und den Mitnehmer auf den Druckring, O-Ring und Gleitring aufsetzen. Dann das Paket zwischen den Fingern wieder zusammendrücken, bis die 3 Haltenasen so weit über stehen dass sie wieder zusammen gebogen werden können.


Die Rotorwelle ölen und die Gleitringdichtung vorsichtig aufschieben und drehen bis der Mitnehmer hinten auf die Schlüsselfläche passt. Vorsicht bei der Montage der Gleitringdichtung auf der Welle! Die Rotorwelle hat an dieser Stelle keine montagefreundliche Fase, sondern ist scharfkantig.

Den O-Ring 38 x 2 ölen, auf den vorderen Bund der Druckkammer auflegen, die Anlauffläche an der Gleitringdichtung sowie die im Gehäusedeckel gut ölen und die Druckkammer am Gehäusedeckel nach den vorher angebrachten Markierungen montieren. Nicht vergessen unter die 4 Befestigungsschrauben neue Dichtringe, A08 x 11,5-Cu, zu legen.
Den Filzring aus dem Bremsenreiniger nehmen, sauber ausblasen, wieder leicht mit Motoröl tränken, die Innenbohrung gut mit Graphitfett bestreichen und einbauen.

Den O-Ring 105 x 3,5 ölen und in die V-förmige Aussparung zwischen Druckkammer und Gehäusedeckel einlegen.

Den O-Ring 102 x 2 ölen und hinten an der Druckkammer einlegen. Das gereinigte Kompressor-
gehäuse innen leicht einölen und beide Teile zusammenschieben.

Nach dem festziehen der 5 Gehäuseschrauben, die eine für den Halter der Wicklungsverbindung fehlen lassen, den Temperaturschalter mit dem Kabel und der Wicklung dran analog der Ausbauvariante wieder einbauen. Die Wicklung plan aufsetzen, darauf achten dass die Nase unten in die Bohrung im Gehäusedeckel einrastet (sonst passt der Seegering nicht).

Wicklung mit dem Seegering befestigen. Jetzt kann der Halter der Wicklungsverbindung am Gehäusedeckel mit der letzten 8 x 25 Inbusschraube befestigt werden. Die kleine Schelle vom Kabelbaum nicht vergessen.

Den O-Ring 15 x 2,5 in den saugseitigen Anschluss des Gehäuses einlegen und den Anschlussflansch montieren.

Die Saugflansche der E 30-Kompressoren für die 4- und 6-Zylindermodelle unterscheiden sich nur durch ihre Form. Der für 4-Zylinder ist etwas kürzer und gerade, der vom 6-Zylinder ist länger und abgewinkelt. Die Flanschmaße sind gleich, ebenso die der Anschlussgewinde für den Saugschlauch.

Den O-Ring 14,5 x 2,5 in den druckseitigen Anschluss des Gehäuses einlegen und den Anschlussflansch ebenfalls montieren.

Je nach Wunsch, Kompressorgehäuse- oder Trocknerausführung, in die Füllöffnung hinter dem Druckflansch am Verdichter, die M 10 x 1,0 Verschlußschraube einsetzen.

Die Anlauffläche der Magnetkupplung an der Riemenscheibe und die an der Kupplungsplatte auf Riefen und Rost überprüfen. Für die exaktere Einstellung des Spaltmaßes evtl. blank schleifen.

Das Riemenscheibenlager auf Spiel prüfen, wenn o. k. Riemenscheibe montieren und mit Seegering sichern.
Nach Einbau des Kompressors zuerst die beiden Leitungen mit neuen O-Ringen anschließen. Nach auflegen des Keilriemens die Kupplungsplatte erst einmal mit allen vorhandenen Einstellscheiben montieren und festziehen, dabei auf die Verzahnung der Kompressorwelle etwas WD-40 geben. Den Kabelbaum zusammenstecken und den Druckverlustschalter überbrücken. Die Zündung einschalten und bei stehendem Motor die Magnetkupplung mehrmals ein und ausschalten. Danach mit einer Fühllehre den Abstand zwischen Kupplungsplatte und Riemenscheibe prüfen und auf 0,2 mm bis 0,25 mm einstellen. Normalerweise beträgt der Abstand laut Herstellerangabe 0,5 mm. Wenn die Kupplungsplatte plan ist und keinen Schlag hat, erreicht man bei der Einstellung mit einem Luftspalt von 0,2 mm, ein fast unhörbares zuschalten des Kompressors. Das sonst bekannte laute �Klacken� welches beim anziehen der Magnetkupplung auftritt wird mit dieser Einstellung unterdrückt.

Dazu kann es notwendig sein dass die Kupplungsplatte mehrmals demontiert werden muss, bis der Abstand stimmt. Ebenso sind nach jeder Verstellung des Abstandes, mehrere Schaltvorgänge der Magnetkupplung im Stand, sowie eine abschließende Prüfung notwendig.

Zum Trocknerwechsel selbst ist nicht viel zu sagen. Laut Instandsetzungsvorschrift für Klimaanlagen ist der Trockner bei Anlagenumrüstung, bei Öffnung länger als 24 h, bei Öffnung einer Anlage deren Trockner älter als 2 Jahre ist und bei Späneeintrag durch einen defekten Kompressor, zu wechseln.
An dem von mir beschriebenen und verwendeten Trockner werden nur die Schalter und das Füllventil vom Alten getauscht. Der Druckverlustschalter wird unter Verwendung eines neuen 9,5 x 1,8 mm O-Ringes eingebaut, der Überdruckschalter hat Kegelgewinde, dass ist selbstdichtend. Für die beiden Leitungen am Trockner sind bei der Montage ebenfalls neue O-Ringe zu verwenden.

Bei der Neubefüllung der Klimaanlage ist darauf zu achten, dass das angeschlossenen Klimaanlagenwartungsgerät auch die Verdichterölmenge von 200 cm³ bei R 134a (vorher 220 cm³ bei R 12) akzeptiert und dies nicht als Fehleingabe erkennt. Einige neue Geräte können die 3-stelligen cm³-Eingaben des Ölvolumens älterer Anlagen nicht füllen.
Es gibt aber Klimadienste die kennen anscheinend nur die Ölfüllmengen neuerer Kompressoren und wollen diese dann auch nur einfüllen. Diese neueren Verdichter kommen durch ihre innere Lagerung mit Wälzlagern mit bedeutend weniger Öl aus. Bei zu geringer Ölmenge erleidet dieser BMW-Kompressor Fressschäden, was logischer Weise zum Totalausfall führt.
Bei ATU aber hat man einen Weg gefunden auch ältere Fahrzeuge mit größerem Verdichterölvolumen zu bedienen. Hier wird nach erfolgter Evakuierung der Anlage mit einem Adapterstück und einer angeschlossenen 100 cm³-Spritze, druckseitig die erforderliche Menge Verdichteröl eingefüllt. Danach wird das Adapterstück mit der Spritze entfernt, die Serviceleitung des Klimaanlagenwartungsgerätes zur Kältemittelbefüllung wieder angeschlossen und die Anlage ganz normal befüllt.
Diese Variante hat bei uns bisher mehrfach problemlos funktioniert und war preiswerter als BMW.

Laut Arbeitsschutzvorschrift beim Umgang mit Verdichteröl, ist der Augen- und Hautkontakt zu vermeiden. Es ist leicht aggressiv. Für diesen Fall empfiehlt sich der Einsatz von Schutzbrille und Gummihandschuhen.
Die Batterie braucht in Anbetracht der Vollisolierung des Klimakabelbaumsteckers bei der Kompressordemontage vom Motorblock, nicht abgeklemmt werden.

Für Fehler in meiner Beschreibung übernehme ich keine Garantie.
Sollte jemand noch irgend welche Fragen dazu haben dann kann er mir ja mailen, ich werde auf jeden Fall versuchen zu helfen.

Wenn jemand diese Reparatur nicht selbst ausführen kann, sei es aus Mangel an Werkzeug, Werkstatteinrichtung oder zu geringen eigenen technischen Fähigkeiten, dann bitte eine Email an mich. Ich werde die Anfrage dann weiterleiten an jemanden in meinem Bekanntenkreis der die Reparatur preiswert ausführt.

Robert

balmer@arcor.de